Zu später Stunde des 14. Januar 1959 saßen Dr. Erwin Knittel, Thomas Süß, Franz Hötzinger, Martin Haider, Franz Wittmann und Konrad Obermaier beim Meisterwirt und unterhielten sich über den Schießsport. Da man seine Treffsicherheit unter Beweis stellen wollte, holte Dr. Erwin Knittel sein Gewehr und Martin Haider besorgte Munition. Inzwischen wurde aus Bierdeckeln Zielscheiben gebastelt. Es wurde vom Gastzimmer an die Wand des Nebenzimmers geschossen.
Bereits für den 21. Januar wurde eine Gründungsversammlung einberufen, in deren Verlauf der Verein
Almenrausch und Edelweiß-Schützen Oberbergkirchen
gegründet wurde.
1.Vorstand |
Thomas Süß |
2.Vorstand | Hans Wiethaler und Dr. Erwin Knittel |
1.Schützenmeister | Josef Scheitzach |
2.Schützenmeister | Engelbert Wittmann |
Schriftführer | Konrad Obermaier |
Kassier | Josef Weyerer |
Namentlich seien hier noch die Personen genannt, die sich bereits am Abend der Vereinsgründung dem Schützenverein angeschlossen haben.
Thomas Süß |
Mathias Thaller Sebastian Eiwanger Anton Hausberger Alois Zeiler Jakob Utzschmid Adolf Utzschmid Erwin Schaffarczyk Heinz Spielmann Ludwig Striegl Rainer Haid Erich Weißer Michael Thaller |
Josef Bauer Günter Drechsel Franz Ginnhuber Alois Eberl Georg Eder Walter Holzner Franz Hötzinger Hermann Köhler Johann Wiethaler Adolf Sollinger Franz Wittmann Josef Wittmann |
Noch am selben Abend wurde das erste Vereinsschießen durchgeführt. Den 1. und 2. Vortel gewannen Martin Haider bzw. Adolf Sollinger.
Am 29. Juni 1960 verunglückte der erste Vorstand Thomas Süß tödlich. Bei der Neuwahl im Oktober ging Hans Wiethaler als erster Vorstand hervor. Durch freiwillige Spenden von Talern und dem gestifteten Mittelstück von Dr. Erwin Knittel konnte man eine Schützenkette anfertigen lassen. Diese wurde am 28. August 1960 fertig. Im darauf folgendem Jahr konnte somit das erste Königsschießen abgehalten werden.
Nun hatte sich das Vereinsleben in geregelte Bahnen eingeordnet. Feste Bestandteile waren immer das Königsschießen zu Beginn der Saison und Ehrung des neuen Schützenkönigs, der Schützenball (bis zum Jahr 1973), die Christbaumversteigerung und das Schützenkranzl am Rosenmontag.
In vielen Jahren wurde auch ein Sommerfest im Meisterwirtsgarten veranstaltet oder ein Schützenausflug in die nähere oder weiter Umgebung durchgeführt.
Manche Mitglieder die in der ersten Begeisterung aktiv dabei waren, hatten inzwischen den Verein wieder verlassen. Ein Kern von treuen Mitgliedern hält aber über die ganzen Jahre hin zum Verein und ist aktiv an den Veranstaltungen dabei.
Im Schießbuch von 1970 ist die Vorstandschaft von 1970 - 1973 notiert:
1. Schützenmeister | Josef Scheitzach |
2. Schützenmeister | Siegfried Thaler |
1. Schriftführer | Konrad Obermaier |
stellv. Schriftführer | Georg Koller, Otto Hagn, Josef Zuber |
Kassier | Josef Weyerer |
Kassenprüfer | Willi Häusleigner und Karl Jost |
Folgende Vorstände bzw. ab 1962 Schützenmeister waren im Amt:
1959 | Thomas Süß |
60/61 | Thomas Wiethaler |
62/76 | Josef Scheitzach |
76/77 | Sebastian Schuster |
77/83 | Karl Großaicher |
83/84 | Adolf Sollinger |
84/97 | Rudolf Lanzinger |
seit 97 | Josef Mayer |
Da der Verein auch zu einem erheblichen Teil durch den Schützenkönig repräsentiert wird, versuchte man die Namen aller Könige ausfindig zu machen. Bis auf wenige Ausnahmen ist dies gelungen.
Da der Schießstand im Nebenzimmer beim Meisterwirt zu klein war - und mit nur knapp 8m Länge den sportlichen Erfordernissen nicht mehr entsprach und zusätzlich an jedem Schießabend umständlich auf- und abgebaut werden musste, begann man 1984 um einen geeigneten Raum für eine Schießanlage zu suchen.
In Erwägung gezogen wurde ein Ausbau des Dachbodens beim Meisterwirt, der Bau von Schießröhren in den Hang oder der Anbau an die Ostseite des Gasthauses. Das Baumaterial wurde vom Eigentümer der Gaststätte, Hr. Josef Kellermann aus Wurmsham, zur Verfügung gestellt. Durch unzählige Arbeitsstunden der Mitglieder konnte der neue Schießstand errichtet werden. Ende Oktober 1985 wurden die Arbeiten abgeschlossen und der Schießstand wurde durch Pfarrer Franz Kopp seiner Bestimmung übergeben. Die viele gemeinsame Arbeit und die bessere Möglichkeit zum Schießen brachten es mit sich, dass wieder neuer Schwung und mehr Begeisterung ins Vereinsleben einkehrte.
Bei der Neuwahl anlässlich der Jahreshauptversammlung am 17. Oktober 1986 wurde die Vorstandschaft erweitert und insgesamt neu gewählt.
1. Schützenmeister | Rudolf Lanzinger |
2. Schützenmeister | Adolf Sollinger |
1. Schriftführer | Christian Franke |
2. Schriftführer | Konrad Obermaier |
Jugendleiter | Martin Reichl, Josef Mayer |
Kassenprüfer | Willi Haas, Franz Schuster |
Beisitzer | Franz Mayerhofer, Alois Eberl, Michael Thaller |
Kassier | Erich Marx |
Chronist | Engelbert Gründl sen. |
Als besonders erfreulich ist zu vermerken, dass sich unter der neuen Jugendleitung eine Schüler- und Jugendgruppe bildete, die sehr bald aktiv und erfolgreich am Schießen teilnahm. Anfangs wurde am Sonntag nach der Kirche trainiert, später am Freitag abend. Besonderer Anreiz zu guter Leistung brachte der von Konrad Niederleitner gestiftete Jugendwanderpokal. Die Jugend beteiligte sich auch an den Wettbewerben des Schützengaus Mühldorf. Bereits im Jahr 1989/90 konnte sich die Mannschaft mit Josef Niederleitner, Michael Thaller, Gerhard Schiller und Engelbert Gründl den hervorragenden zweiten Platz erkämpfen.
Um den Ergeiz weiter anzuspornen, beschloss man in der Saison 1987/88, bronzene, silberne und goldene Anstecknadeln auszuschießen.
Im Jahre 1988 feierte der Ort Oberbergkirchen mit großer Begeisterung und großen Engagement das 1200-jährige Bestehen unserer Ortschaft. Auch der Schützenverein beteiligte sich am großen Festzug. Zur Teilnahme am Festzug wurde eine neue Vereinstafel angeschafft. Gerade dieser Rückblick in die Geschichte unseres Ortes brachte zu Tage, dass bereits im Jahr 1890 im Neumarkter Anzeiger von der Gründung eines Schützenvereins in Oberbergkirchen berichtet wird.
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. November 1988 beschloss man die Ausrichtung eines 100-Jährigen Gründungsfestes mit Fahnenweihe. In den Festausschuss wurde die komplette Vorstandschaft gewählt sowie Anton Hausberger, Willi Schmid, Berta Hausberger und Anni Egglhammer.
Um am Festzug in einheitlicher Schützenkleidung teilnehmen zu können, beschloss man den Kauf von neuen Schützenkleidern.
Bei der Jahreshauptversammlung am 23. Oktober 1989 wurden dann die beteiligten Festdamen bekannt gegeben.
Fahnenmutter | Maria Lanzinger |
Trauermutter | Rita Obermeier |
Fahnenbraut | Bärbel Thaller |
Patenbraut | Annemarie Niederleitner |
Festmädchen | Melanie Schuster |
Besonders schön für das Festjahr war, dass sich nun auch etliche Damen 2 mal im Monat an einem Montag zusammenfanden um den Schießsport auszuüben.
In der Saison 1989/90 wurde vom Jagdpächter Hans Rüger eine Jungschützenkette gestiftet. Den ersten Titel des Jungschützenkönigs konnte sich Engelbert Gründl sichern.